Der Effekt des Trainings unterschiedlicher Neurofeedback-Protokolle auf Aspekte der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Hier eine Übersetzung des Abstracts der Studie “The effect of training distinct neurofeedback protocols on aspects of cognitive performance”

Zusammenfassung
Die Anwendung von Neurofeedback als operantes Konditionierungsparadigma hat gezeigt, dass Teilnehmende in der Lage sind, eine gewisse Kontrolle über spezifische Aspekte ihres Elektroenzephalogramms (EEG) zu erlangen. Basierend auf der Verbindung zwischen Theta-Aktivität (4–7 Hz) und der Arbeitsgedächtnisleistung sowie zwischen sensorimotorischer Rhythmusaktivität (SMR, 12–15 Hz) und der Aufmerksamkeitsverarbeitung untersuchten wir die Möglichkeit, dass das Training gesunder Individuen zur gezielten Erhöhung einer dieser Frequenzen einen spezifischen Einfluss auf bestimmte Aspekte kognitiver Leistungen im Vergleich zu einer Nicht-Neurofeedback-Kontrollgruppe haben könnte. Die Ergebnisse zeigten, dass nach acht Neurofeedback-Sitzungen die SMR-Gruppe in der Lage war, ihre SMR-Aktivität selektiv zu steigern, wie durch erhöhte SMR/Theta- und SMR/Beta-Verhältnisse belegt wurde. Im Gegensatz dazu zeigten die Probanden, die darauf trainiert wurden, selektiv die Theta-Aktivität zu erhöhen, keine Veränderungen in ihrem EEG. Darüber hinaus wies die SMR-Gruppe eine signifikante und deutliche Verbesserung der Abrufleistung in einem semantischen Arbeitsgedächtnistest auf und verbesserte in geringerem Maße auch die Genauigkeit bei der fokussierten Aufmerksamkeitsverarbeitung in einer 2-Sequenzen-Kontinuierlichen-Leistungstestaufgabe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Individuen lernen können, einen spezifischen Bestandteil ihrer EEG-Aktivität zu erhöhen, und dass diese gesteigerte Aktivität die semantische Verarbeitung in Arbeitsgedächtnisaufgaben sowie, wenn auch in geringerem Maße, die fokussierte Aufmerksamkeit fördern kann. Mögliche Mechanismen, die diese Effekte vermitteln könnten, werden diskutiert, und es werden mehrere Ansätze für zukünftige Forschungsarbeiten aufgezeigt.

Übersetzung des Abstracts aus: Vernon, D., Egner, T., Cooper, N., Compton, T., Neilands, C., Sheri, A. & Gruzelier, J. (2002). The effect of training distinct neurofeedback protocols on aspects of cognitive performance. PMID: 12543448, DOI: 10.1016/s0167-8760(02)00091-0.

Veröffentlicht in Brain Brightening, Neurofeedback und verschlagwortet mit .

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