Neurofeedback als therapeutische Intervention bei ADHS: Aktuelle Evidenz und Praxis.

Dies ist eine Zusammenfassung der Stuide “Neurofeedback as a Treatment Intervention in ADHD: Current Evidence and Practice” die auch das Thema metale Leistungsfähigkeit (Brain Brightening) hervorhebt.

Die Studie befasst sich mit Neurofeedback als Behandlungsansatz bei ADHS. Sie beschreibt verschiedene Protokolle, die Anzahl der Sitzungen und die damit verbundenen Erfolge. Es wird erwähnt, dass Neurofeedback als eine Form des „Gehirnaufhellens“ interpretiert werden könnte, was vermutlich die Verbesserung der Gehirnleistung durch Training meint. Verschiedene Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, wobei der Erfolg der Behandlung je nach Anwendung variiert.

Die Studie beschreibt drei Standardprotokolle für Neurofeedback bei ADHS: Theta/Beta (TBR), sensorimotorische Rhythmus (SMR) und langsame kortikale Potenziale (SCP). TBR benötigt 30-40 Sitzungen und ist ebenso effektiv wie Methylphenidat. SMR braucht vermutlich eine ähnliche Anzahl an Sitzungen und hilft bei der Reduzierung von Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität. SCP erfordert etwa 35 Sitzungen und verbessert Reaktionszeit sowie Gedächtnis. Die Erfolge umfassen Verbesserungen in der akademischen Leistung, Schlafqualität und kognitiver Funktion.

Die Studie untersucht neurofeedbackbasierte Ansätze zur Behandlung von ADHS. Sie beschreibt drei Standardprotokolle: TBR, SMR und SCP. Jedes hat seine eigenen Vor- und Nachteile.

30-40 Sitzungen, wirksam wie Medikamente, verbessert akademische Leistungen. Vorteile: Dauerhafte Wirkung, keine Nebeneffekte. Nachteil: Hoher Sitzungsaufwand.

Gleich wie TBR, mit zusätzlicher Verbesserung des Schlafs. Vorteil: Positive Effekte auf Schlaf, Nachteil: Weitere Forschung nötig.

35 Sitzungen, fördert Reaktionszeit und Gedächtnis. Vorteil: Verbesserte kognitive Funktionen, Nachteil: Hoher Trainingsaufwand.

Enriquez-Geppert S, Smit D, Pimenta MG, Arns M. Neurofeedback as a Treatment Intervention in ADHD: Current Evidence and Practice. Curr Psychiatry Rep. 2019 May 28;21(6):46. doi: 10.1007/s11920-019-1021-4. PMID: 31139966; PMCID: PMC6538574.

Der Effekt des Trainings unterschiedlicher Neurofeedback-Protokolle auf Aspekte der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Hier eine Übersetzung des Abstracts der Studie “The effect of training distinct neurofeedback protocols on aspects of cognitive performance”

Zusammenfassung
Die Anwendung von Neurofeedback als operantes Konditionierungsparadigma hat gezeigt, dass Teilnehmende in der Lage sind, eine gewisse Kontrolle über spezifische Aspekte ihres Elektroenzephalogramms (EEG) zu erlangen. Basierend auf der Verbindung zwischen Theta-Aktivität (4–7 Hz) und der Arbeitsgedächtnisleistung sowie zwischen sensorimotorischer Rhythmusaktivität (SMR, 12–15 Hz) und der Aufmerksamkeitsverarbeitung untersuchten wir die Möglichkeit, dass das Training gesunder Individuen zur gezielten Erhöhung einer dieser Frequenzen einen spezifischen Einfluss auf bestimmte Aspekte kognitiver Leistungen im Vergleich zu einer Nicht-Neurofeedback-Kontrollgruppe haben könnte. Die Ergebnisse zeigten, dass nach acht Neurofeedback-Sitzungen die SMR-Gruppe in der Lage war, ihre SMR-Aktivität selektiv zu steigern, wie durch erhöhte SMR/Theta- und SMR/Beta-Verhältnisse belegt wurde. Im Gegensatz dazu zeigten die Probanden, die darauf trainiert wurden, selektiv die Theta-Aktivität zu erhöhen, keine Veränderungen in ihrem EEG. Darüber hinaus wies die SMR-Gruppe eine signifikante und deutliche Verbesserung der Abrufleistung in einem semantischen Arbeitsgedächtnistest auf und verbesserte in geringerem Maße auch die Genauigkeit bei der fokussierten Aufmerksamkeitsverarbeitung in einer 2-Sequenzen-Kontinuierlichen-Leistungstestaufgabe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Individuen lernen können, einen spezifischen Bestandteil ihrer EEG-Aktivität zu erhöhen, und dass diese gesteigerte Aktivität die semantische Verarbeitung in Arbeitsgedächtnisaufgaben sowie, wenn auch in geringerem Maße, die fokussierte Aufmerksamkeit fördern kann. Mögliche Mechanismen, die diese Effekte vermitteln könnten, werden diskutiert, und es werden mehrere Ansätze für zukünftige Forschungsarbeiten aufgezeigt.

Übersetzung des Abstracts aus: Vernon, D., Egner, T., Cooper, N., Compton, T., Neilands, C., Sheri, A. & Gruzelier, J. (2002). The effect of training distinct neurofeedback protocols on aspects of cognitive performance. PMID: 12543448, DOI: 10.1016/s0167-8760(02)00091-0.